Psychotherapie

Depression

Depression leitet sich vom lateinischen „deprimere“ ab („Niederdrücken“) ab. Dieses „Niedergedrücktstein“ ist auch das Leitsymptom einer Depression. Viele PatientInnen beschreiben eine depressive Episode mit Ausdrücken wie: Traurigkeit, Interesselosigkeit, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit,  Schuldgefühle, Konzentrationsmangel, geringes Selbstwertgefühl bzw. Antriebslosigkeit. Oder, wie eine Patientin es einmal formulierte:


„Am liebsten würde ich mich den ganzen Tag im Bett verkriechen. Es ist,  wie wenn ich in ein schwarzes Loch gesaugt worden wäre. Ich bin zu nichts mehr fähig, kann mich nicht mehr freuen und fühle mich dafür auch noch schuldig.“

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  • Laut WHO erleben ca. 25% der europäischen Bevölkerung in einem Jahr Depressions- oder Angstzustände.
  • Bis zu 50% längerer Fehlzeiten treten aufgrund von Depressionen bzw. Angstzuständen auf.
  • In Österreich leiden geschätzte 800.000 Personen an depressiven Erkrankungen, Frauen sind besonders betroffen
    (Quelle: WHO, Regionalbüro für Europa)

Besonders erschreckend aber ist, dass über 50 % der schweren Depressionen nicht behandelt werden. Dabei sprechen Depressionen gut auf die klassischen Behandlungsverfahren an: Psychotherapie bzw. medikamentöse Therapie oder eine Kombination aus beidem führt meist zum Abklingen der Symptome oder zumindest zu einer deutlichen Stimmungsverbesserung.

Eine depressive Symptomatik nehme ich daher durchaus sehr ernst: Schließlich ist der gesamte Mensch in seinem Leben und Arbeiten betroffen und manchmal führt die Depression – unbehandelt – auch zu Lebensüberdruss und Selbstmordgedanken. Meist bitte ich die PatientInnen daher, parallel zur Psychotherapie, bei einem/r Facharzt/ärztin für Psychiatrie vorstellig zu werden.

In der systemischen Psychotherapie werden depressive Symptome  nicht nur als „Störung“ oder „Krankheit“ verstanden, sondern in einem größeren Zusammenhang betrachtet. In welchem Kontext sind die Symptome erstmals aufgetreten? Sind der Depression etwa belastende  Situationen in der Familie oder am Arbeitsplatz vorangegangen? In welchen Lebensübergängen steckt der Patient / die Patientin? Oft zeigt sich, dass es durchaus gute „Gründe“ für die Seele gab, sich zurückzuziehen. Eine Depression könnte so auch als „Lösungsversuch“ verstanden werden, innezuhalten bzw. etwas zu verändern. Depression verwandelt sich aus etwas Schuldbehaftetem („Wieso passiert das ausgerechnet mir?“) in etwas Sinnvolles („Welche Bedürfnisse stecken eigentlich hinter meinen Symptomen?“) Sie wird von einer lästigen „Krankheit“, die man möglichst schnell loswerden will, zu einer „Verhandlungspartnerin“, die man unter bestimmten Bedingungen „einladen“, aber auch wieder „ausladen“ kann.

Wer übrigens eingehenderes Interesse an der systemischen Therapie der Depression hat, dem sei an dieser Stelle folgende DVD empfohlen: Morton Mies. Wie die Depression siegt und wie sie scheitert.  (Institut für Systemische Therapie, IST) Ein kleiner Auszug anbei:

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